Larken Rose, Diktatur und frühes Trauma

Alexander Gottwald über Larken Rose Diktatur und frühes TraumaVielleicht auf den ersten Blick ein merkwürdiger Titel, aber wenn Du das nur einminütige Video anschaust, verstehst Du vermutlich, was Larken Rose, Diktatur und frühes Trauma miteinander zu tun haben.

Es geht um ein Zitat des anarchistischen Autors Larken Rose, das ich kürzlich auf Social Media gefunden hatte. Darüber hatte ich in einer LIVE-Sendung mit meinen Klienten gesprochen und fand es wichtig, diesen kurzen Ausschnitt hier öffentlich zu machen.

Tatsächlich können wir das Bedürfnis in einer großen Menge der Menschheit nach Diktatur nur dann verstehen, wenn wir es als Reinszenierung von frühem Trauma begreifen. Auch faschistische Tendenzen in Menschen sind nur erklärbar, wenn wir sie aus dieser Perspektive betrachten.

Aber schauen wir zunächst mal in das wirklich kurze Video:

Video – Larken Rose, Diktatur und frühes Trauma

Der erste Schritt zu einem selbstbestimmten Leben trotz frühen Traumas ist Liebe. Wenn Du einen kostenlosen aber kraftvollen Start mit der Liebe in Deinem Leben angehen willst, hol Dir meinen Videokurs Lebe als Liebe!

Das Zitat von Larken Rose

Hier möchte ich Dir auch das Zitat von Larken Rose zeigen, über das ich im Video gesprochen habe. Er sagte:

„Ich habe keine Angst vor den Maos, den Stalins und den Hitlers. Ich habe Angst vor den Tausenden – vor den Millionen von Menschen, die sie als „Autorität“ halluzinieren und aufgrund dessen für ihre Imperien bezahlen und ihre Befehle ausführen.

Es ist mir egal, ob es einen Verrückten mit einem dummen Schnauzbart gibt. Er ist keine Bedrohung, wenn das Volk nicht an die Autorität glaubt.“

Die Analyse ist durchaus zutreffend, aber natürlich sitzt Rose hier, wie alle politisch-moralischen Aktivisten in der Falle der Appelle. Am Ende führt politischer Aktivismus immer entweder zu Resignation oder zu Gewalt. Das hatte ich in meinem Artikel über die unendliche Tragödie der schlafenden Revolutionäre bereits herausgearbeitet.

Menschen verhalten sich so, wie sie sich verhalten, weil sie es in dem Moment nicht anders können. Wenn sie es könnten, würden sie sich anders verhalten. Es ist einfach die Realität, die wir hier vorfinden. Und mit der zu hadern, führt dazu, dass wir verlieren. Aber nur immer, wie Byron Katie auf ihre unnachahmliche Weise bemerkte.

Die Realität formt die Welt, die wir vorfinden. Und dazu schrieb Ludwig Wittgenstein einst schon so treffend:

„Die Welt ist alleswas der Fall ist. Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge…“

Dass die Vorliebe der meisten Menschen für autoritäre Führung der Fall ist, wie Wittgenstein es formulierte ist unübersehbar und wird bestenfalls oberflächlich kaschiert.

Und aus der systemischen Arbeit Bert Hellingers wissen wir wiederum, dass die Welt das ist, was unser Mutterbild reflektiert. Wenn wir also eine dysfunktionale Welt vorfinden, was tun? Offensichtlich funktioniert politischer Aktivismus nicht, denn er versucht, im Außen, die Welt, also die Mutter zu verändern.

Hast Du schon mal versucht, Deine Mutter zu verändern? Wieviel Erfolg hattest Du dabei? Keinen, oder? Herzlichen Glückwunsch! Damit kommen wir nun auch zu dem, warum Diktatur und frühes Trauma zusammenhängen!

Diktatur und frühes Trauma – der Zusammenhang

In diesem sehr sehenswerten Interview sprach die deutsche Traumatherapeutin Michaela Huber darüber, wie sich im aktuellen Verhalten der Mehrheit der Menschen in der Gesellschaft kollektives Trauma spiegelt. Sie ist übrigens nicht die einzige bekanntere Traumatherapeutin, die sich im Zusammenhang mit dem Gehorsam und dem Autoritarismus seit 2020 eindeutig positioniert haben. Auch Prof. Franz Ruppert und Gopal Klein äußerten sich entsprechend.

Vor dem Hintergrund dessen, was ich das Megatrauma der Menschheit nenne, sehe ich das ähnlich, gehe aber vielleicht noch ein wenig darüber hinaus. Frühes Trauma wird klinisch als Trauma beschrieben, das in der Zeit zwischen der Geburt und dem dritten Lebensjahr passiert. Oft eine Mischung aus sogenanntem Schocktrauma, also traumatisierenden Einzelereignissen und sogenanntem Entwicklungstrauma, also fortgesetzter Schädigung beispielsweise durch emotionale Vernachlässigung.

5 Sonnen der Menschheit und das MegatraumaDem stimme ich zu, sehe aber noch weitere Ebenen: Es gibt Trauma, das pränatal geschieht, also noch im Mutterleib. Dieser Bereich wird von der klinischen Psychologie bislang weitgehend verleugnet. Außerdem gibt es transgenerationales Trauma, also Trauma, das in früheren Generationen aufgetreten ist und dann auf die folgenden Generationen übertragen wird, weil es nicht in dem unmittelbar traumatisierten Menschen gelöst wurde.

Und dann kommt eben noch die Sache mit dem Megatrauma der 5 Sonnen der Menschheit obendrauf. Darüber schrieb ich auch ausführlich in Band 1 der Anthrosynthese Bücher. Dieses Megatrauma erzeugt eine systemische Verstrickung und massive blinde Flecken in unserem Bewusstsein, die dazu führen, dass wir gemeinsam mit den frühkindlichen Traumatisierungen dazu neigen, Missbrauch treibende Autoritäten zu verehren.

Darin liegt in aller Kürze der Zusammenhang den ich zwischen Diktatur und frühem Trauma sehe. Wir werden die Neigung zur Diktatur in der Menschheit also sicher nicht durch gut gemeinte Appelle überwinden, sondern nur durch mitfühlende Hinwendung zu den traumatisierten Anteilen in uns selbst. Im Rahmen dessen, was ich als Anthrosynthese bezeichne, beschreibe ich dies als dreistufigen Weg. Er besteht aus Erwachen, seine Traumata heilen und seine Bestimmung leben!

Was denkst Du? Siehst Du einen Zusammenhang zwischen der Neigung der Menschen zu Fremdbestimmung, Diktatur und frühem Trauma? Schreib einen Kommentar!

Alles (IST) Liebe,

Alexander Gottwald