Das Haiku in meinem Leben…
Vor vielen Jahren schlich sich das Haiku in mein Leben. Seitdem hat es mich nicht wieder losgelassen. Lange führten wir eine weitgehend geheime Beziehung. Seit einiger Zeit wird diese Beziehung gelegentlich auch öffentlicher… Eigene Fotos, die mich zu einem Haiku inspirieren, scheinen hier das zu sein, was im Moment immer wieder entsteht. Gestern Nacht dieses hier:
Gipfel im Nebel,
Wege ins Verborgene,
ins Herz des Lebens…
Die Natur ist traditionell die Basis für jedes Haiku…
Natürlich steht es uns aus meiner Sicht frei, mit der Form des Haiku zu spielen, wie wir wollen. Da das Haiku aus Japan stammt und nicht aus dem europäischen Kulturkreis, sollten wir meiner Meinung nach nicht in die Falle des literarisch-lyrischen Purismus tappen und meinen, wir könnten aus welchen formalen Gründen auch immer beurteilen, welches Haiku nun gut sei oder welches Gedicht sich überhaupt gar Haiku nennen dürfe und welches nicht. Für mich ist ein Gedicht – ganz gleich welchem formalen Rahmen es entspricht oder auch nicht – dann für mich persönlich gut, wenn es mich berührt. Wenn es mich nicht berührt, heißt es aber noch lange nicht, dass es kein gutes Gedicht wäre. Eben nur kein Gedicht für mich. Zumindest nicht in diesem Moment…
Traditionell wird Naturbeobachtung als Grundlage eines Haikus gesehen. Daher habe ich mich in dieser Serie, in der sich Bilder aus meiner Umgebung mit Haikus verbinden, auch weitgehend auf dieses Feld beschränkt. Wobei die uns umgebende Natur eben mal größer, mal kleiner, mal mehr oder auch weniger vom Menschen beeinflusst und geformt sein kann… Ein Haiku, das neulich in meinem Garten entstanden ist:
Der Blüte Sehnsucht
entfaltet sich unverzagt
in Vergänglichkeit…
Die Anden – eine grandios inspirierende Kulisse für ein Haiku
Die Anden – in denen ich auf knapp 3.000 Metern Höhe hier in Bolivien lebe – offenbaren immer wieder wunderbare Facetten, die mich die Kamera zücken lassen und mich außerdem dazu anregen, auch das eine oder andere Haiku schon bei ihrer Betrachtung entstehen zu lassen… diese beiden hier entstanden kurz nach der Sonnenfinsternis zum Neumond im Oktober 2014:
Himmel und Erde
vergehen im Weltenbrand,
doch die Liebe bleibt…
Die Anden brennen,
doch im Herzen der Dinge
bleibt es immer still…
Auch der Mond kann mit seinem Licht zu einem Haiku inspirieren
Beim letzten Vollmond ergab sich dieses Bild, zu dem das Haiku sich auch wieder ganz von selbst geschrieben hatte. Es war nicht das erste Haiku, das im Zusammenhang mit dem Mond entstanden war…
Zeitalter kommen
und vergehen auch wieder,
wie der Mond uns lehrt…
Auch das Leben in der Stadt kann bei entsprechendem Licht zu einem Haiku anregen…
Kurz nach Sonnenuntergang ist das Licht über Sucre manchmal sehr speziell… an diesem Abend, als das Foto entstanden ist, war zudem auch immer wieder Wetterleuchten zu sehen. Da aber das wie Rom auf sieben Hügeln erbaute Sucre bei Tageslicht betrachtet doch vieles hat, was man diskussionswürdig finden kann, gerannen die Gedanken darüber dann zu diesem Haiku, das es sozusagen durch die Blume sagt…
Sucre, weiße Stadt,
auf sieben Hügeln erbaut.
Elektrischer Glanz…
Und natürlich können auch persönliche Gefühle in ein Haiku einfließen…
Ein schöner Aspekt der Sehnsucht ist ja auch, dass sie sich in allem was uns umgibt, spiegelt. So für mich in dem Moment auch in dieser Rose und dem dazu entstandenen Haiku in Gedanken an eine ganz bestimmte Frau…
Die Rosenblüte
zeigt zärtliches Verlangen.
Mehr Knospen warten…
Vieles kann uns zu einem Haiku anregen: Hier war es z.B. eine spezielle astrologische Konstellation…
Wenn Dir die Bilder und Haikus gefallen, freue ich mich, wenn Du sie auch teilst und so vielleicht noch mehr Menschen ermöglichst, von ihnen berührt zu werden. Ich freue mich auch über Rückmeldungen von Dir als Kommentar hier unter diesem Artikel. Herzlichen Dank!
Alles (IST) Liebe,
Alexander Gottwald
Kommentare
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Filed under: Lebenskunst • Poesie
Herzlichen Dank lieber Alexander, wirklich schöne Haikus!
…hinzu zu fügen bleibt ein technisches Problem, dass ich dir in der Rücksendung deiner letzten Mail genannt habe, was sich jetzt noch erweitert hat:
…diese Mail hier mit den Haikus habe ich nun VIERFACH bekommen …lässt sich da was ändern? Ich bin ja schon dankbar für EINE Ausführung.
Der in dieser Rücksendung enthaltene Komentar fiel nicht so geburtstäglich aus, aber als konstruktiv gedachte Kritik, bitte ich ihn dennoch geburtstäglich zu verstehen.
Herzliche Grüße, Jürgen
Lieber Jürgen, vielen dank für Deine freundliche Rückmeldung zu meinen Haikus. 🙂
Es tut mir leid, dass es Dich stört, gelegentlich mehrere Emails zu erhalten. Wenn Du schon zu meinen Interessenten gehörst, Dich aber auch gelegentlich für weitere kostenlose zusätzliche Aktionen von mir eingetragen hast, bist Du dann in mehreren Listen drin. Wir bemühen uns, das immer wieder zu bereinigen, aber je öfter Du Dich in Listen einträgst, desto höher die Wahrscheinlichkeit, auch gelegentlich mehrfache Emails zu erhalten. Ich finde das selbst nicht optimal, kann es aber leider technisch nicht ändern.
Ein Tipp: Wenn Du Dich für eine kostenlose Konferenz anmeldest, bei der Dir dann per Email angeboten wird, Dich in einen Emailverteiler einzutragen, lösche diese Email dann einfach. So kommst Du nicht unnötig in eine zusätzliche Email-Liste rein.
Wir versuchen, doppelte Einträge in Gratis-Listen zu minimieren, indem wir diese auch immer wieder löschen. Da aber viele Interessenten sogar unterschiedliche Emailadressen nutzen, ist das nicht so einfach, da immer alle zu erwischen.
Wenn Du möchtest, kannst Du Dich natürlich auch selbst aus Listen austragen. Bitte beachte nur, Dich nicht aus Listen auszutragen, die mit eventuellen bezahlten Mitgliedschaften Deinerseits bei mir verbunden sind, also z.B. in der Energiesworld oder in der Sternenstaubastrologie!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude mit meinen Beiträgen und dass diese für Dich zu einem innerlich erfüllten und äußerlich erfolgreichen Leben beitragen!
Alles (IST) Liebe,
Alexander 🙂